interview

INASKA stellt nachhaltige, recyelte Bademode und Sportmode aus recyceltem Nylon her.

Interview mit INASKA - funktional, ästhetisch und ressourcenschonend

September, 2020

Die Meere ersticken in Plastikmüll, ganze Ökosysteme sind in Gefahr. Als Sportlerin wollte Franziska Hannig Produkte schaffen, die Funktionalität mit Ästhetik vereinen und damit die Meere von Plastikmüll befreien. Es musste eine Lösung her, die es bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht gab: Nicht nur ein Bikini, sondern ein Statement in Sachen Verlässlichkeit und Nachhaltigkeit. Mit der Gründung von INASKA schuf Franziska somit nachhaltige Bade- und Sportmode aus recyceltem Nylon. Das Nylon besteht aus recycelten Fischernetzen und anderem Plastikmüll, das Abfallprobleme in nachhaltige Lösungen umwandelt. Der Treibhauseffekt ist dabei bis zu 80% geringer, als bei der Herstellung von Nylon aus Rohöl. Im Interview nimmt uns Franziska hinter die Kulissen von INASKA und erklärt, warum Nachhaltigkeit kein Trend mehr ist, sondern ein MUSS:

Photo: INASKA

Was hat Dich dazu bewegt INASKA zu gründen?

Als passionierte Beachvolleyballerin war ich immer auf der Suche nach einem perfekten Bikini – einem mit starkem Halt, der aber auch schön aussieht. Ich fand immer nur das eine oder das andere. Mit der Geburt meines ersten Kindes hat sich zudem mein Blick auf die Bedeutung von Umweltproblemen dramatisch verändert. Ich bin an der Ostsee aufgewachsen, deshalb ist mir das Meer als Lebensgrundlage besonders wichtig. Und so habe ich mich als Sportlerin und Mutter gefragt: Kann man einen Bikini produzieren, der Funktionalität mit Design und Umweltverträglichkeit vereint? Das Ziel war also gesteckt.

Photo: INASKA

Welche Idee und Philosophie stecken hinter der Gründung Deines Labels?

Für mich war klar, wenn ich ein Unternehmen von Grund auf aufbaue, dann von Anfang an nachhaltig und fair. Angefangen vom Einkauf der Materialen, der Produktion in Europa bis hin zum Hinterlassen von so wenig Müll wie nur möglich. Unser Ziel ist es, mit unseren Werten und Produkten ein Umdenken der Gesellschaft herbeizuführen. Wir möchten bewusst machen, dass jeder einzelne von uns einen enormen Einfluss auf die Umwelt hat und dass jeder aktiv zu einem Wandel in der Modebranche beitragen kann. Nun sind wir aktuell zu dritt. Mareike, ebenfalls Mutter und Nordlicht, und Bella, Nachhaltigkeitskönigin bei INASKA, haben diese Philosophie vom ersten Tag aufgesaugt.

Photo: INASKA

Was macht INASKA so einzigartig und was möchtet Ihr mit Eurem Label verändern?

Wir sind ein drei Frauen Team, welches nicht nur Fair Fashion liebt, sondern sich voller Überzeugung für Klimaschutz, Gerechtigkeit und Diversität einsetzt. Wir glauben, dass Mode mehr als nur Anziehen ist. Wir entwickeln Produkte, die nachhaltig und fair produziert werden. Wir verwenden recycelte Fischernetze und reduzieren damit den Treibhauseffekt um 80% gegenüber konventionellem Polyester aus Rohöl. Mit jedem verkauften Teil werden mindestens 100g Plastik aus der Umwelt entfernt. Das Besondere bei INASKA ist der Dreiklang zwischen Nachhaltigkeit, Ästhetik und Funktionalität. Unsere Bikinis, Badeanzüge und Leggings sitzen wie eine zweite Haut. Sie sind atmungsaktiv und kommen komplett ohne den Einsatz von Knoten, Plastikverschlüssen oder Metallösen aus. Die Oberteile bestechen durch clevere Schnürrungen, die leichten bis starken Halt bieten und dabei optisch ein Hingucker sind. Zudem profitieren Kunden von unserem individuellen Größen Mix: alle Tops und Hosen können separat gekauft werden. Aber INASKA ist nicht „nur“ ein nachhaltiges Label. Wir sehen uns auch in der Verantwortung einen gesellschaftlichen und ökologischen Beitrag zu leisten. Dabei geht es um Aufklärung in den Bereichen Umweltschutz, wie zum Beispiel Fair Fashion, aber auch um das Thema Plastik- bzw. Müllreduzierung im Alltag. Mit unserer Philosophie und Bildsprache möchten wir ein gesundes und natürliches Körperbild vermitteln. Wir zeigen bewusst Narben, Dellen und Rundungen. Mit INASKA siehst du noch genauso schön aus wie du eben bist, aber du hast funktionale, ästhetische und ressourcenschonende Bade- und Sportmode an. In INASKA bist du nicht verkleidet, sondern bleibst deiner eigenen Schönheit treu.

Photo: INASKA

Wie setzt Ihr Euch konkret für eine nachhaltige Produktion ein? Und seid ihr zu den Themen #whatsinmyclothes und #whomademyclothes ganz transparent?

Nachhaltigkeit und Transparenz steht ganz klar in der DNA von INASKA. Das geht los bei der Verwendung von ECONYL®, 100% recyceltes Nylon. Dadurch sind unsere Produkte nachhaltig und wirken auch noch aktiv dem Klimawandel entgegen, denn der Treibhauseffekt ist bis zu 80% geringer als bei der Herstellung von Nylon aus Rohöl. Zudem ist uns wichtig, dass die Kollektion komplett in Europa gefertigt wird – angefangen vom Design, Material bis hin zur Produktion und Logistik. So lassen wir unsere Produkte in einem mittelständischen, familiengeführten Unternehmen in Portugal herstellen. Hier wissen wir genau wie viele Personen beschäftigt sind, dass hier auf eine geregelte Arbeitszeit geachtet wird, über dem Mindestlohn gezahlt wird und in die Gesundheit und das Wohlbefinden aller Angestellten investiert wird. Darüber hinaus produziert unser Hersteller rund 40% der Energie selbst, aus erneuerbaren Quellen. Sie haben beispielsweise Solarzellen auf dem Dach. Die Vermeidung von unnötigem Müll liegt auch an erster Stelle: kein Plastik bei Verpackung und Versand. Wir drucken keine unnötigen Lieferscheine oder Rechnungen – das läuft bei uns rein digital. Außerdem versenden wir alle Bestellungen klimaneutral über DHL Green.

Photo: INASKA

Wie entsteht die Entwicklung neuer Artikel?

Das ist kein gradliniger Prozess. Wir denken gemeinsam das ganze Jahr darauf herum, schauen nach links und rechts, sammeln Ideen. Manchmal habe ich auch schon ein sehr klares Bild von einem neuen Produkt vor Augen. Eine professionelle Designerin bringt diese Idee dann auf Papier, wir entwickeln erste Prototypen und tüfteln dann so lange im Teamwork daran herum, bis wir zu 150% von Sitz, Qualität und Design überzeugt sind.

Photo: INASKA

Wie würdet Ihr Euren Stil & das Design Eurer Bademode beschreiben?

Ich würde unser Design als puristisch bezeichnen. Bei der aktuellen Kollektion haben wir uns von der Gegensätzlichkeit der Steilküste inspirieren lassen, dem Kontrast zwischen hartem Gestein und dem weichen Brechen der Wellen. Khaki und Schwarz treffen auf Mint und softes Hellblau. Das Thema Funktionalität bestimmt auch unser Design. So haben wir zum Beispiel ein neues Top entwickelt: Das PURE Oberteil hat breite Träger, einen tiefen Rückenausschnitt, ist wendbar und somit vielseitig kombinierbar.

Photo: INASKA

Mit welchen Hindernissen habt Ihr zu kämpfen?

Unser Anspruch ist nicht, hier aufzuhören, sondern unsere Produkte stetig zu verbessern und noch nachhaltiger zu arbeiten. Zum Beispiel sind wir immer auf der Suche nach neuen Produktionsverfahren. Besonders beim Färben sollen zukünftig Farbstoffe mit sehr geringem Energieverbrauch (kaltes Wasser statt heißes) und sehr wenig oder gar keinem Wasser verarbeitet werden. Natürlich hat uns auch die aktuelle Situation getroffen, insbesondere die Reisebeschränkungen in Urlaubsländer und der dadurch ausbleibende Bikinieinsatz.

Photo: INASKA

Wie sind Eure Pläne für die Zukunft?

Wir möchten uns weiter und mehr für Diversität und den Umweltschutz einsetzen. Wir arbeiten an einer breiteren Größen-Range unserer Styles, haben ein paar neue Produkt-Ideen im Kopf und möchten weiterhin Aufklärungsarbeit leisten. Zudem bekommt INASKA in Hamburg einen neuen Hafen. Ich setze privat neue Segel und gebe der Sehnsucht nach, in meine Heimat, den Norden, zurück zu kehren. Mareike und Bella ziehen virtuell mit und in Hamburg werde ich das Team vergrößern, um die Weiterentwicklung und das Wachstum von INASKA zu ermöglichen.

Vielen lieben Dank für das super spannende Interview. Wer jetzt neugierig geworden ist und die nachhaltige Bade- und Sportmode näher kennenlernen mag, dem lege ich den Online-Shop von INASKA wärmstens ans Herz!

Photo: INASKA